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Tagebuch eines Motorradkaufes

 
Warum ein neues Motorrad ?
Entscheidungsfindung theoretisch
Probefahrt Yamaha FZS 600 Fazer
Probefahrt Kawasaki ZR-7
Probefahrt Suzuki die erste
Probefahrt Honda Hornet 600
Verkauf der GS und Probefahrt Suzuki die zweite
Entscheidung ?

 

Ostern 2003

    Ein wunderschönes Wochenende an der Müritz auf dem Moped wurde getrübt, weil meine kleine Suzi plötzlich Anfälle hoher Standgasdrehzahlen bekam und gleichzeitig Unmengen Sprit verbrauchte.

    Mit etwas Bastelei lies sich das Ganze beheben. Vergaser reinigen etc., was auf die Schnelle ohne Heimwerkzeug so ging.

    Gut nach Hause gekommen sind wir auch, aber irgendwie bleibt ein mulmiges Gefühl. 

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24.03.03

    Geplant ist ein Auflug in den Harz.

    Er endet beim örtlichen Kawa-Händler, der die Kleine schon mal unter seinen Fittichen hatte. Symptome: 5000 Umdrehungen im Leerlauf, ständiges “Absaufen” beim Schalten...

    Der Mechaniker meint - “naja Vergaser eben und wohl Dreck im Sprit”. “Aber wir haben im Moment keine freien Termine”. Ok, dachte ich mir, Vergaser ausbauen und reinigen kannste auch alleine, inzwischen brauche ich für die ganze Prozedur noch genau 15 Minuten (Sitzbank ab, Verkleidung runter, Tank schließen und abbauen, Vergaserbatterie abschrauben, aufmachen, ausblasen, Düsen prüfen, zuschrauben und retour.)

    Hm,noch einen Filter zwischengebastelt, damit der Dreck nicht wieder im Vergaser landet, ok, sollte gehen. Prima, ging auch (Klasse, wieder ne Menge Geld gespart, selbst ist die Frau ist doch cleverer :o)

    Aber der Gedanke, vielleicht doch mal mit einer anderen Maschine zu liebäugeln, ist nicht aus der Welt geschafft. 

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18. KW 2003

    Urlaubsplanung und Routenplanung ist angesagt. Klasse, wir haben Touren in die Sächsische Schweiz, nach Unterfranken und in die Italienischen Alpen vor uns. Es wird so langsam spannend und wir lästern ein wenig über Maschine, Maschinchen und meine Kleine.

    Reicht mir die Maschine noch ? Wird es nicht langsam Zeit, das Motorrad zu wechseln ? Wie lange will ich die Kleine noch fahren, oder sollte ich mich doch langsam auf die Suche nach Alternativen machen ? Wenn ich es mir genau überlege, ist jetzt ein idealer Zeitpunkt gekommen: ich fahre inzwischen weit sicherer als noch vor einem Jahr, jetzt fängt es richtig an, Spaß zu machen. Was steht da einer Maschine, die diesen Spaß auch verträgt, eigentlich noch im Wege? Also, kurzerhand machen wir mal Action.

    Zuerst mal das Denken:

      Naked Bike ??? ----->  JA, nur Naked Bike !
      Preisklasse ??? -----> nicht mehr als 9.000 Euro
      Anbieter ??? ----> ach ist Wurscht, Marken sind Schall und Rauch.

    OK. Das ist ja schon mal was. Jetzt heisst es schauen, was es da so alles gibt. Nach einigen Tagen schwirrt mir der Kopf vor Bezeichnungen, Marken, Ventielen, Zylindern, ABS, Testsiegern usw., usw. 

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08.05.03

    Auf dem Stammtisch geht die neue Motorrad rum. Test- und Fahrbericht der neuen SV650. Wow, das klingt ja gut. Ich lasse so ein wenig durchklingen, daß ich an was Neues denke. Sofort sind die Experten bereit, mich zu beraten. Jeder findet natürlich seine Marke genial. Aber gute Tips sind auch dabei. Oh Mann, ich merke schon, das wird ein Abenteuer. 

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13.05.03

 

 Es haben sich so diverse Favoriten herausgeschält.

 

  • Yamaha: Fazer 600 (leider kein Naked :-( )
  • Honda: Hornet 600
  • Kawasaki: ZR7
  • Suzuki: SV650 und Bandit 600
  • BMW: FS 600
 Aber welche nun nehmen ? Alleine finde ich das nie raus. Vielleicht habe ich was übersehen ? Dann frage ich doch einfach mal nach: www.freemof.de angeklickt und los gehts:

 

Da gab es richtig viele Tips und Empfehlungen - Leute, Ihr habt mir geholfen ! Danke von hier aus ! Bloß aus dem Honda-Forum kommt nix :( Warum eigentlich ? Soll das heißen, da gibt es nichts zu empfehlen ?

13.05.03 - Nachtrag

 

    Ersten Probefahrttermin für morgen vereinbart. Yamaha hat mich selber angerufen. Stammtischgespräche werden wohl doch nicht so schnell vergessen :-) Also wird die Fazer die erste sein, die ich probiere. 

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14.05.03

    17:20: Fazit Probefahrt: Wetter war prima, Strecke viel zu kurz, Maschine hat gefallen.

    Aber im Einzelnen:

    Aufsteigen, kurz erklären lassen, wo welche Hebelchen sind (naja, ist ja fast wie bei meiner), Choke nicht vergessen und los kanns gehen. Ups, das Cockpit bewegt sich nicht mit, daran muss ich mich erst mal gewöhnen. Aber wird gehen. So, auf in den Kampf und mitten hinein in den Feierabendverkehr. Die ersten paar Kilometer gehen flüssig, Anzug ist gut, ich staune über das total leichte Handling. Die Maschine fällt von ganz alleine in die Kurven, da ist keine Arbeit mit dem Oberkörper oder mit den Armen notwendig. Die Sitzhaltung ist aufrecht, die Arme kaum belastet. Angenehme Erfahrung.

    Dann geht es plötzlich nur noch im Schritttempo weiter. Jetzt heißt es, viel zu schalten, die Maschine rollen lassen. Das Schalten wird zur “Knall”-orgie - so laut fallen 1. und 2. Gang jedesmal rein. Das tut mir als Maschinenbauer richtig weh. Und flüssig Schritt fahren - das ist ein Wunschtraum. Es ruckelt und zappelt, die Kupplung ist im Dauerbetrieb, ziehen lassen kann man sich nicht. Vierzylindertypisch sagt man mir hinterher.

    Nach diesem unerfreulichen Abschnitt geht es quer übers Land und ich freue mich an der Kurvenwilligkeit der Fazer. So leicht ging es noch nie für mich und so schräg auch nicht. Da konnte ich ein paar meiner Angstkurven schön zügig durchfahren, Überholvorgänge waren easy und leicht, Ausweichmanöver hat sie absolut willig vollführt. Wunderbar. Aber einen Wermutstropfen gab es doch: Schnelles Schalten, wie ich es gewohnt bin, war fast unmöglich. Beschleunigen und Klack-Klack-Klack-Klack - juchu --> Fehlanzeige. Nach jedem Gang erst mal Fuß weg vom Ganghebel, absetzen, neu ansetzen. Extrem lange Schaltwege kamen noch dazu. Das hat schon auf der kurzen Strecke ganz schön genervt. Der Verkäufer bei Yamaha meinte danach: “Das muss bloß richtig eingestellt werden. Und wenn man den Fuß immer unterm Schalthebel hat, kann es nicht gehen, man muss schon loslassen.” Aber so extrem absetzen zu müssen, war dann doch nicht so mein Ding.

    Einen kleinen Ausflug über einen großen Stein, der mitten auf der Straße lag und dem ich partout nicht ausweichen konnte/wollte hat das Fahrwerk glatt weggesteckt. Kein Schlingern, ganz leicht umgesetzt aber sofort korrigert, ich war erstaunt und sehr erfreut.

    Insgesamt: Ein gutes Fahrgefühl, leichtes Handling, schöne Beschleunigung, Endgeschwindigkeit nicht getestet (eine halbe Stunde Probefahrt lies leider Autobahntest nicht zu). Negativ: Schaltung.

    Zum Abschluß gab es noch einen Finanzierungsplan - “Warum ist die Maschine plötzlich fast 400 Euro teurer als im Internet angegeben ?”, ein Testbericht aus der Motorrad (beim Lesen fand ich meinen Eindruck von der Schaltung bestätigt!) und eine Frage nach der Inzahlungnahme meiner Kleinen (“ob die noch 800 Euro wert ist, müssen wir erst mal schauen” - arrrrg, letzte Woche fragte mich einer, ob sie neu ist - Hallo Herr Händler, ich lasse mich nicht über den Tisch ziehen!!!).

    Erstes Abenteuer bestanden.

    Gleich noch beim örtlichen Honda-Händler vorbeigefahren.

    Ach du Schreck - was ist das denn ? Historisches Museum oder Motorradabstellplatz ? So ein Mischmasch und irgendwie kam mir das sehr unprofessionell vor. Ne, da suche ich mir lieber einen anderen. Die Hornet war sowieso in keiner der Ecken, Räumchen oder zwischen den anderen Y.., K..., S.... und GoldW.. zu finden. Also dieser Händler wird es ganz bestimmt nicht !

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15.05.03

    Die nächsten Probefahrttermine vereinbart.

    Freitag auf ne Hornet (hoffentlich, eigentlich ist sie über das Wochenende vermietet, ich werde mal auf Gut Glück hinfahren), Samstag dann zu Suzuki nach Braunschweig. Der Verkäufer am Telefon war nett und freundlich, ab 10:30 kann ich die Maschinen testen. Jetzt bin ich aber mal gespannt :-) 

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16.05.03

    Bin doch ganz schön ungeduldig. Schade, die Hornet ist wohl noch nicht zurück von der letzten Tour. Fahre ich doch mal so auf gut Glück beim Kawa-Händler vorbei. Mein Freund hat angerufen und die ZR-7 ist auch da. Zwar eine S und keine Naked, aber was solls, zum Probieren reicht es.

    So gegen 16:30 Uhr stehe ich vor der Maschine. Sieht ja nicht schlecht aus, kommt mir ganz schön hoch vor. Das bestätigt sich dann, als ich mich draufsetzen will. Fußspitzenkontakt. Nicht so gut zum Fahren, ich will die 1000 Euro Selbstbeteiligung für ne kaputte Maschine eigentlich nicht ausgeben. Aber der Händler ist da ganz fix: “Wir schieben schnell die Gabel ein paar Zentimeter durch, das geht dann besser.” Ein paar Minuten später ist er wieder da und ich kann jetzt doch wesentlich sicherer stehen. Bevor wir losfahren, klären wir noch die Tankfrage, denn die Anzeige zeigt nur halb voll. Auf denn, es kann losgehen.

    Diesmal haben wir mehr Zeit bekommen und auf gehts in den Elm, eine kleine feine Strecke, die für den Test bestens geeignet ist. Kurven, gute und schlechte Straßen, auch mal etwas für Speed. Schade, daß ich die Fazer da nicht ausprobieren konnte, hätte sicher noch etwas mehr Aussagekraft gehabt. Aber eine Stunde braucht man schon mindestens dafür.

    Beim Losfahren habe ich das Gefühl, ein weitaus schwereres Motorrad zu bewegen als bisher. Das Gefühl trügt auch nicht, verstärkt sich aber beim Fahren immer mehr. Ich muss viel arbeiten, bei dem Zwischenstopp auf der Hälfte der Strecke tun mir Hände und Unterarme weh. Und das, obwohl ich eine weitaus unbequemere, weil sportlicher Sitzhaltung gewohnt bin. Die Sitzhaltung ist gut, aufrecht, der Lenker läßt ein gutes Handling zu. Die Armaturen sind weiß und damit sehr gut sichtbar, übersichtlich und gut erreichbar. Das ist ein Pluspunkt.

    Das Langsamfahren durch die kleinen Ortschaften wird als sehr angenehm empfunden. Kein Konstantfahrruckeln wie bei der Fazer, alles ganz ruhig, gelassen fast. Also doch nicht vierzylindertypisch. Der Anzug ist gut. manchmal etwas träge, aber gut. Um die Kurven muss ich arbeiten, aber die Maschine folgt der vorgegebenen Richtung gut. Wird es allerdings schneller, kommt der Motor recht schnell an die Grenzen. Und vor allem an die von mir tolerierte Laustärke.

    Die Schaltwege sind wieder sehr lang, aber das schnelle Hochschalten ist kein Problem. Nur fehlt mir bei 100 km/h angekommen noch ein Gang und der Motor jault schon ganz schön angestrengt. Auf der schnellen Strecke komme ich zwar gut auf 160, dass es trotzdem anstrengend ist, merke ich an meinen Ohren - trotz starker Windgeräusche nehme ich das Motorengeheul deutlich wahr. Wieder in die normalen Regionen runter - und der Motor ist schön laufruhig.

    Als ich die Maschine wieder abstelle, bleibt ein zwiespältiges Gefühl: schön ruhig, wenn es ruhig vorwärts geht, sehr angstrengt, wenn es schnell wird und für mich wohl zu anstrengend beim Fahren. Schade eigentlich, insgeheim hatte ich gehofft, dass ich damit besser fahre. Die Fazer hat in meiner Gunst noch die Nase vorn.

    Als ich wieder auf meine Suzi steige, falle ich fast um. Die eineinhalb Stunden Fahren mit der ZR haben mir doch ein völlig anderes Fahrgefühl vermitteln, vor allem, was die Sitzhaltung und die Arbeit mit dem Fahrzeug angeht.
    Ein Blick auf die Uhr zeigt uns, dass wir noch Zeit haben, nach der angefragten Hornet zu schauen. Auf denn, einen kleinen Spurt eingelegt und die 30 km gefahren.

    Der Honda-Händler hat eine kleine Ausstellungshalle. Aber um Welten besser als die zuletzt betretene. Und ich finde auch gleich eine Hornet 600. Schade, dass sie nicht zur Probefahrt da ist. Ich hole mir schon mal Appetit, schleiche um die ausgestellten Maschinchen herum, bleibe natürlich auch gleich mal neben der 900er stehen. Fein, fein. Probesitzen ? - Klar, Probesitzen. Schööööön. Schade, dass sie nicht zur Probefahrt da ist. Ich könnt es immer wieder wiederholen :-) Der Händler verspricht, sie am nächsten Samstag für mich zu reservieren.

    Mit einem Katalog unterm Arm verlassen wir den Laden. Guter Eindruck, nächste Woche sehen wir uns wieder. Und morgen fahre ich Suzuki, denk ich so. 

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17.05.03

    Auf denn, die Sonne scheint auf den Frühstückstisch, für eine Probefahrt beste Voraussetzung. Gestärkt und frohen Mutes brechen wir zum Suzuki-Händler in die nächste große Stadt auf, vor Ort gibt es leider keinen. Als wir beim Händler ankommen, sehen wir die Objekte der Begierde schon vor den Türen stehen. Prima denke ich, kann ja nix schief gehen. Bis der Verkäufer frei ist, schauen wir uns noch etwas im Laden um. Mir fällt eine Bandit900 ins Auge, 2002er Baujahr zu einem tollen Preis. Sollte ich vielleicht doch ??? Daneben stehen die 600er und die SV650. Auf beide setze ich mich gleich drauf, um zu schauen, ob ich gut sitzen kann. Prima, passt wunderbar, also wird die Probefahrt gut starten können. Dann schaue ich noch mal auf die Schilder mit den Preisen und stelle fest: beide Maschinen sind mit Tieferlegungssatz ausgestattet. “Das ist ja toll”, denke ich, “wenn sie die zu verkaufenden gleich so ausgestattet haben, dann denken sie wenigstens an die Frauen als potentielle Kunden” :)

    Der Verkäufer, mit dem ich telefoniert habe, kommt zu uns, wir unterhalten uns über die Tieferlegung und er meinte dann: “Die Probefahrtmaschinen sind aber nicht tiefergelegt.” Oh verdammt, ich habs am Telefon nicht gesagt ! Ich Dussel. Und was jetzt ? Erst mal probieren. Ne, das wird nix, da spiele ich wieder Spitzenballet. Mein Gesicht spiegelt nicht gerade Freude. Angebot: “Wir legen bis nächste Woche die Maschine tiefer, dann können Sie die auch fahren.” Gut, dann machen wir halt einen Termin für nächste Woche.  Und ich wollte doch so gerne....

    Wir schleichen noch fast 20 min um die Maschinen, diskutieren über Gepäcksystem (“nein, für die neue SV650 gibt es noch keines”), Tieferlegung oder Abpolstern, 600er oder 900er Bandit und ich lasse mir kurzerhand gleich ein Angebot machen, damit wir nicht ganz umsonst gekommen sind.

    Etwas geknickt fahren wir wieder die Straße runter. Da fällt unser Blick auf ein Honda-Schild. Blickwechsel - “wollen wir” - Nicken, schnell nach Links und gewendet. Ok, also noch mal Honda.

    Auf dem Parkplatz stehen fast nur Autos. Ein Blick in die Schaufenster irritiert. Autohändler ? Oder doch Motorrad ? Aber draußen stehen doch auch Motorräder? Also doch Motorrad ?! Wir gehen hinein und ein Verkäufer nimmt uns schnell unter die Fittiche. Ich äußere den Wunsch, eine 600er Hornet fahren zu wollen, tiefergelegt wenn möglich. Es ist möglich. Super, wenigstens ein Lichtblick an diesem Tag ! Als nächstes kommt gleich das Angebot: “Soll ich mal schauen, was wir Ihnen für Ihre Maschine noch geben können ? Ich bringe sie mal in die Werkstatt, dann sehen wir, wie gut sie ist. “ Ja klar, warum nicht. Das war der erste Händler, der das von sich aus gesagt hat !

    Ich überlasse ihm meine Schlüssel, meinen Ausweis und die Fahrzeugpapiere und bekomme im Tausch dafür die Schlüssel für eine Hornet 600, naked mit kleiner Scheibe, tiefergelegt und abgepolstert. Wir handeln eine Stunde Fahrzeit aus, damit wir ein paar Straßen mehr als in der Stadt fahren können. Für den Elm reicht es trotzdem nicht, aber wir sind guter Hoffnung, wenigstens ein paar Kurven zu finden.

    Ich setze mich drauf und fühl mich zu Hause. Guter Eindruck, prima Sitzhaltung. Schalter betätigt und die Maschine schnurrt los. Sie schnurrt und schnurrt und schnurrt. Egal, ob über stark befahrene Stadtstraßen, durch Kurven mit schlechtem Belag, auf der Autobahn, es ist, als würde man sie an einem Faden ziehen und sie fährt. Schon nach ein paar Kilometern steht für mich fest: das fährt sich richtig gut.

    Sie fällt nicht in die Kurven wie die Fazer, aber sie folgt meinen Kommandos willig und sehr präzise. Hält die Spur, nimmt Wackler nicht übel, schluckt mein manchmal ruppiges Drehen am Gasgriff und macht Spaß. Mein Lächeln unterm Helm wird mit zunehmender Kilometerzahl immer breiter und beim Tanken bedaure ich stark, nicht noch wenigstens 100 km vor mir zu haben. Und es ist endlich eine Maschine mit kurzen Schaltwegen. Schalten macht Spaß, rauf, runter, egal. Die Kurven werden immer schräger, nach der Fahrt hat der Reifen mindestens 2 cm weniger Angststreifen :-)

    Mit großem Bedauern stelle ich die Maschine wieder ab. Oh ja, die hat die Nase weit weit vorn. Die könnte ich mir als neues Motorrad wirklich vorstellen ! Ich bin hell begeistert. Der Verkäufer sieht es natürlich und nimmt sich viel Zeit für mich. Fast alle Fragen kann er beantworten, ein Angebot macht er mir auch schriftlich fertig. Nur mit dem Preis für meine Maschine bin ich gar nicht einverstanden - nur 650 Euro ? Ne, das ist zuwenig. Da werde ich mich zumindest, was den Verkauf der Suzuki angeht, nach einer besseren Alternative umschauen müssen.

    Aber sonst finde ich es gut. Man merkt, dass sie in diesem Haus noch nicht lange Motorräder verkaufen. Der Händler gibt sich unendlich viel Mühe, reizt fast alles aus, was möglich ist, berät umfangreich. Er zeigt mir noch eine völlig neue Maschine, “ist Blau eine Farbe, die Sie sich vorstellen können, sie ist gerade erst reingekommen”.

    Zu guter Letzt stellen wir noch fest, dass Tieferlegen gar nicht notwendig ist, es reicht wohl das Abpolstern der Sitzbank. Ich sitze schon auf der nicht veränderten Originalmaschine dank weicher Federung gut und komme mit den Füßen besser zum Boden als bei den anderen Motorrädern, die ich bisher ausprobiert habe.

    So gefällt mir das. Fazit: Maschine paßt, Händler paßt, Probefahrt war sehr zufriedenstellend, nur meine Maschine bringt nicht den Preis, den ich haben will.

    Alles in Allem ein gelungenes Unternehmen, welches nicht mal durch die Regentropfen auf dem Heimweg getrübt werden kann. Ich beschließe aber, trotzdem noch mal zu dem anderen Händler zu fahren, vielleicht hat er ja einen gutes Angebot für die GS !? 

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19.05.03

    Ruhe im Schiff. Ich überlege, wie ich meine Maschine zu einem vernünftigen Preis los werde. Aus Langeweile surfe ich rum und da fällt mir www.mobile.de ein. Schaue mal rein auf die Seite und finde eine ganze Menge von den kleinen Suzi’s. Preislage in einem Bereich, den ich durchaus auch für meine haben möchte. Ok, es kommt also auf einen Versuch an.

    Anmeldung, Formular ausgefüllt und ins Netz gestellt. (so gegen 14:00 Uhr). Abends 20:00 Uhr hatte ich den ersten Anruf auf meinem AB - ob die Maschine denn noch da wäre ?

    Dienstag zurückgerufen - ein junger Mann will sie sich möglichst gleich anschauen. Gut. Termin vereinbart, mit Spannung erwartet.

    19:00 Uhr. Vor-Ort-Besichtigung der Maschine. Ich konnte sie nicht mal mehr putzen, weil alles so schnell ging. Ja, er will sie haben. “Kann ich sie gleich mitnehmen ?” Ich fall fast vom Hocker, als er mir das Geld cash auf den Tisch legt. Prima, das ging ja wie Brezelbacken. Alles Paletti und ich habe so viel bekommen, wie ich wollte.

    Aber jetzt - Oh SCHRECK - habe ich kein Moped mehr ....... also muss sofort ein Neues her.

    Himmelfahrt ist Tour nach Sachsen angesagt. Jetzt wird es eng, verdammt eng......

    Ich ruf beim Suzi-Händler an wegen der Bandit. Probefahren schon Donnerstag ? Es eilt !! - Njente. Sch...ade aber auch - das heißt: ES WIRD KEINE SUZUKI.

    Finde ich übrigens sehr schade, dass so wenig Flexibilität vorhanden war. Die Vorlaufzeit war gross, immerhin 14 Tage war ich dort voll im Programm, zweimal vor Ort - sehr schwach und nicht gerade ein Meisterstück. Ich weiß nicht, ob das so üblich ist, aber ich war ehrlich enttäuscht. Handelt der Händler nach dem Motto: Kunde droht mit Auftrag - ab in die Versenkung ? 

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21.05.03

    Die Entscheidung ist gefallen: Hornet 600. Farbe blau oder schwarz. Jetzt die nächste Frage: Händler ?

    Probefahren brauch ich nicht mehr, also heißt es gleich: kaufen.

    Wie schnell bekommt ein Händler eine Maschine an Land, zugelassen und verkauft ? Das ist ein neuer Test :-)

    Die für Samstag reservierte Maschine brauche ich nicht mehr. Aber ich frage den netten Mann gleich mal, was er mir denn bieten kann. Angebot gemacht (ist ok, reißt mich nicht vom Hocker, aber ich denke, es ist fair). Hm, und wie lange Lieferzeit ? 10 Arbeitstage. Autsch: wenn ich mit meinem zehn Fingern richtig zählen kann, wäre die Maschine bei Sofortbestellung am 5. Juni da. Ich brauch sie aber am 28. Mai !!!! Was nun ?

    Ich glaube, so viel telefoniert habe ich lange nicht. Der Händler in Braunschweig ist leider nicht aussagefähig (ist das ein typischer Fall von Telefonbiene am Hörer, die nur gut ausschaut aber keine Ahnung hat ?) - ich wollte doch nur wissen, ob die blaue noch da ist und wann ich sie haben kann. Arrg.

    Nun gut. Bleibt also der nette Mensch, vor dessen Laden ich immer noch stehe. Er surft in seinem Internet rum, setzt alle Hebel in Bewegung, telefoniert noch 10 Minuten und dann kommt die Aussage: “Ok, die Maschine ist auf dem Weg, sie ist schwarz und soll am Montag da sein.”

    Juchu !!!!! Wenn nicht der Tresen gewesen wäre, hätte er mich am Hals gehabt ;-) 

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28.05.03, 17:00 Uhr.

    Nehme meine neue Maschine in Empfang. Alles Paletti. Zwar nur mit Kurzzeitkennzeichen, weil der Fahrzeugbrief noch nicht da ist aus Italien, aber für die Tour wird es reichen.

    Also Leute: nehmt Euch in acht :-) Ich bin unterwegs

Und das ist sie:

Honda Hornet 600 BF600F3

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